Venedig

Einleitung

Tja, was soll man zur angeblich schönsten Stadt der Welt schreiben, oder an Fotos zeigen, die nicht auch andere Touristen schon geschossen haben?
Ich weiß es nicht, hier ist einfach meine Version. Lasst euch davon überraschen, gelohnt hat sich diese Reise auf jeden Fall, wie ihr sehen werdet.


Ich wollte mich selbst von der Schönheit der Stadt überzeugen und fliege im Rahmen einer Fotoreise im Februar 2017 dorthin. Der Zeitpunkt ist gut gewählt, denn es sind nur wenige Touristen in der Stadt, die Riesendampfer fehlen ganz und so sieht man ein bisschen mehr Mauerwerk und weniger Menschen. Außerdem ist Karnevalszeit und das soll ja etwas ganz Besonderes sein.
Da aber eine ganze Zeit vergangen ist zwischen diesem Text und meiner Reise, verzichte ich hier auf meine üblichen Reisebetrachtungen. Dafür stelle ich dann eine Unmenge an Eindrücken dar, denn Venedig ist eine Schatztruhe an Impressionen.

Menschen- und Stadtbilder

Venedig hat einen unglaublichen morbiden Charme. Die Fassaden der Häuer zeigen ihr Alter. Nicht alle Fassaden sind mehr vollständig, die Straßen sind unglaublich eng und verwinkelt. An jeder Ecke gibt es besondere Aus- und Einblicke, Gesichter und Situationen zu sehen. Ein leichter allgegenwärtiger Geruch ist aber kein Modergeruch, er erinnert nur daran, dass man sich nicht wirklich «an Land» befindet, sondern auf einer der unzähligen Inseln, die Venedig bilden oder manchmal auch zwischen den Inseln. Viele Häuser, PLätze oder Straßen ruhen auf tausenden von jahrhundertealten Eichenpfählen, die in den Untergrund gerammt wurden.

Gondeln und Wasser

Unser lieber Fotoführer Jens erwartet, dass wir bitteschön auf einer der Brücken stehend, von oben nach unten ins Wasser fotografieren. Und zwar so, dass wir genau dann den Bug einer Gondel im grünen Wasser senkrecht von oben erwischen, wenn es unter uns hindurch fährt.
Netter Zeitvertreib, schaut selbst. Aber so ganz nebenbei sind Gondeln wirklich hübsch, besonders zusammen mit den Spiegelungen der Hausfassaden.

Karneval

Als Niederrheiner hatte ich so meine Vorstellungen vom Karneval und da ich in Luzern mal einen ganz anderen Karneval kennenlernte, war ich auf den hiesigen sehr gespannt.
Nun, dieser Karneval ist komplett anders, als ich ihn mir vorstellte. Zuerst einmal gibt es kaum Alkohol, denn Betrunkensein ist peinlich für Italiener. Alles ist sehr fröhlich, viele Menschen zeigen ihre Masken voller Stolz und mit unglaublicher Eleganz.
Umzüge finden auf den Kanälen statt und die Zuschauer an den Kais klatschen und jubeln ihren Vereinen zu. Besonders beeindruckend war der abendliche Umzug auf dem Canale di Cannaregio. Aber auch der Umzug auf dem Canale Grande am nächsten Tag war nicht mit unserem rheinischer Karnevalszug vergleichbar. Die Gruppen ruderten ihre teilweise geschmückten Boote in klassischer oder auch nur Phantasie-Verkleidung bis zur Rialtobrücke und präsentieren sich dort den Zuschauern.

Venedigs Nachbarinseln

Natürlich kann man eine ganze Woche nur in Venedig verbringen, aber da gibt es ja noch die Nachbarinseln Murano, Burano, Torcello, Lido und viele Inseln mehr.
Wir waren allerdings nur auf Burano und Torcello mit einem winzigen Abstecher nach Murano. Burano ist bekannt für seine bunten Häuser (und dem extrem schiefen Kirchturm) und Torcello hat eigentlich nur eine durch Henri Cartier-Bresson berühmt gewordene Brücke. Auf Murano hätte ich gern den Glasbläsern zugesehen, aber das interessierte in unserer Gruppe sonst niemanden, also waren wir dort nur ganz kurz auf der Rückfahrt von Burano und da war es auch schon ziemlich spät.

Tja, das wars von Venedig. Ob ich nochmal hinfahre? Ich weiß es nicht, es gibt noch soviel zu sehen.